Die österreichische Feldmeisterschaft wird ab der Saison 2000/2001 in einem Finalturnier (Final Four) entschieden. Seit dem Herbst 2001 dürfen Bundesligaspiele nur mehr auf Kunstrasen durchgeführt werden.

Das 2001 erstmals durchgeführte Hallenmasters wird ein voller Erfolg und ist seitdem ein Fixpunkt im österreichischen Hockeykalender. Vorerst spielen nur die Herren das Masters, ab dem Jahr 2005 sind auch die Damen dabei. Austragungsort des Masters ist bis zum Jahr 2006 die zu den Finalspielen immer bis zum letzten Platz gefüllte Postsporthalle. 2006 ist mit dem Endspiel um die der Herrenmeisterschaft erstmals in Österreich ein Hockeyspiel live im TV zu sehen. Ab dem Jahr 2007 wechseln einander die Wiener Vereine als Masters-Veranstalter ab.

Meisterschaft Herren

Seit der Beginn der Neunziger-Jahre dominieren die WAC-Herren das Hockeygeschehen in Österreich. Der Praterklub sammelt auf dem Feld wie in der Halle Meistertitel in Serie. Im Finale des Final Four 2002 besiegt jedoch der AHTC die hoch favorisierte Mannschaft des WAC mit 4:3 und erobert zum zweiten Mal nach 1965 den Feld-Meistertitel. Stürmer Peter Proksch beendet mit drei Toren die 37 Jahre dauernde Wartezeit des AHTC auf die begehrte Silberschale.

2006 gelingt der jungen Mannschaft des Post SV das gleiche Kunststück. Die Ära der WAC-Dominanz ist endgültig beendet, der Post SV kann nach 1982 erstmals wieder über einen Titel jubeln. Doch nach dem Titelgewinn verliert die Meistermannschaft wichtige Leistungsträger. In den folgenden sechs Jahren kann sich der AHTC den Feldmeistertitel sichern.

In der Saison 2007-2008 ersetzt die neu geschaffene Eurohockey League den Club Champions Cup als Top-Event im Vereinshockey. Die EHL bringt nicht nur die mediale Vermarktung auf ein neues Level. Zahlreiche Regeländerungen werden in der EHL erprobt und schließlich weltweit ins Regelwerk übernommen. Dazu zählen die Einführung des Self-Pass, die Zeitstrafe durch Grüne Karte, das Penalty-Shootout, der Videobeweis, die Viertelpausen und nicht zuletzt das Zulassen des ungefährlichen Spielens des Balles über die Schulter. Die Vergabe von Quotenplätzen für die EHL erfolgt auf Basis einer Nationenwertung, welche die Resultate aller Europacupbewerbe berücksichtigt. Die führenden 12 Nationen sind zur EHL-Teilnahme berechtigt.

Der österreichische Meister AHTC nimmt im Herbst 2007 an der EHL-Premierensaison teil. Die Mannschaft kann sich bei den Vorrundenspielen in Den Haag gegen den englischen Vizemeister Cannock HC und Rubin Kazan aus Russland im Oktober gut präsentieren, der Aufstieg in die zweite Runde gelingt den Blau-Weißen jedoch nicht.

EHL 2007 in Wassenaar. Adam Amtmanski im Spiel gegen HC Dinamo Kazan.

In der Halle gelingt es nur den Arminen, die Titelflut des WAC etwas einzudämmen. 2003 beendet Schwarz-Weiß die 13 Jahre währende Vorherrschaft von Rot-Schwarz. Der WAC schlägt 2004 zurück, 2005 und 2006 sind wieder die Arminen an der Reihe, ehe die WAC Herren 2007 und 2008 ihre vorerst letzten Meisterteller in Empfang nehmen dürfen.

Die Arminen zeigen auch auf dem europäischen Parkett auf. Beim Hallen-Europacup in Bad Dürkheim 2006 landen sie auf dem dritten Platz, ehe sie 2007 in Lille nach einem 8:7 Sieg im Siebenmeterschießen gegen den spanischen Meister Club de Campo Madrid als erste österreichische Hockeymannschaft ein Europacupfinale erreichen.

Europacup 2007 Lille. Markus Felheim, Nitan Sondhi und Robert Willig.
Europacup 2007 Lille. SV Arminen und Europacupsieger Poznan.

In den Jahren 2009 und 2010 gelingt dem AHTC das Double – die Titel auf dem Feld und in der Halle gehen an Blau-Weiß. Die junge Arminen-Mannschaft beginnt jedoch immer kräftiger am AHTC-Thron zu sägen. In den Saisonen 2010 und 2011 können die Arminen bereits den Grunddurchgang der Bundesliga für sich entscheiden, sie scheitern jedoch drei Mal in Serie im Finale an NAVAX AHTC.

Final Four 2012 im Waldstadion. Meister NAVAX AHTC.

Das Hallenmasters 2012 geht als Turnier der Überraschungen in die österreichische Hockeygeschichte ein. Der WAC, Serienmeister der vergangenen Jahre, schafft die Qualifikation für das Masters erstmals nicht und muss in die Relegation. Anstelle des Praterklubs erreich Underdog Westend das Halbfinale. Der Post SV mit Deutschland-Rückkehrer Benni Stanzl an der Spitze spielt eine überragende Hallensaison und kann alle seine Spiele gewinnen. Beim Heim-Masters in der Postsporthalle scheint alles angerichtet für den ersten Hallentitel der Postler seit 1974. Im Halbfinale ereignet sich aber der Supergau für den Post SV. Außenseiter Westend siegt in einer dramatischen Begegnung durch ein Golden Goal von Oldie Wolfgang Böck in der Verlängerung. Lachender Dritter ist der AHTC, der im Halbfinale Arminen ausschaltet und sich mit 5:2 im Finale gegen Westend den Meistertitel holt.

Hallenmasters 2012. Meister NAVAX AHTC.

2013 beenden die Arminen den Bundesliga-Grunddurchgang ungeschlagen mit 8 Punkten Vorsprung auf den AHTC und ziehen erwartungsgemäß ins Finale ein. Dort wartet aber nicht Dauerrivale NAVAX AHTC, sondern der WAC. Das Finale selbst ist mit 4:0 eine klare Angelegenheit für SV Arminen. Die Arminen beenden mit diesem Sieg eine 25 Jahre dauernde Durstrecke.

Final Four 2013. Die Arminen sind nach 25 Jahren wieder Meister.
Final Four 2013. SV Arminen Double Feature.

Die Arminen Herren holen bis zum COVID-Jahr 2020 sechs Meistertitel auf dem Feld und sieben Titel in der Halle. Ihre Erfolgsserie kann nur der HC Wien mit dem Gewinn des Feldmeistertitels 2015 unterbrechen. Für die HC Wien Herren bringt dieser Sieg den ersten Meistertitel seit 22 Jahren. Im Finale setzt sich die Mannschaft von Trainer Tomasz Szmidt im Shootout mit 2:0 gegen die SV Arminen durch. Nach 70 Minuten und der Verlängerung war es 1:1 gestanden.

Final Four 2015. Der Meistertitel geht an den HC Wien.

In den Saisonen 2014, 2016, 2017 und 2018 gelingt den Arminen ein Double-Double, Damen und Herren holen sowohl Feld- als auch Hallentitel nach Dornbach.

Die Herren von Meister Arminen gelingt bei der EHL In Barcelona im Oktober 2014 mit einem 5:2 gegen Bromac Kelburne aus Schottland der erste Sieg einer österreichischen Vereinsmannschaft seit Einführung der EHL in der Saison 2007-2008. Nach einem 2:2 Unentschieden gegen Atletic de Terrassa erreichen sie als erstes österreichisches Team das Achtelfinale der Königsklasse.

EHL Round 1.1 Barcelona. Atletic de Terrassa - SV Arminen
EHL Round 1.1 Barcelona. Mateusz SZYMCZYK stoppt Albert BELTRAN.

Bei Hallen-Europacup in Mühlheim an der Ruhr im Februar 2015 verpassen die Herren der SV Arminen ersten Europacup-Sieg der heimischen Hockey-Geschichte haarscharf. Im Finale des EuroHockey Indoor Club Cup unterliegen sie Gastgeber Uhlenhorst Mülheim mit 4:5. Bis 2020 ziehen die Arminen noch vier weiter Male ins Europacupfinale ein – das große Ziel Europacupsieg bleibt der Mannschaft aus Dornbach aber verwehrt.

April 2015. EHL KO16 in Bloemendaal. Die Herren von Meister Arminen zeigen im Achtelfinale der Euro Hockey League gegen den niederländischen Meister und Titelfavoriten Oranje Zwart einen sensationellen Auftritt. Niek van der Schoot trifft in der 16. Minute zur 1:0-Führung für die Niederländer. Die Arminen liefern dem Vorjahresfinalisten aber weiter einen großen Kampf und halten die Partie bis zum Ende offen. Erst 90 Sekunden vor dem Ende fällt die Entscheidung, als Mink van der Weerden einen sehenswerten Spielzug mit einem Kracher zum 0:2 abschließt.

BLOEMENDAAL - EHL Season 2014-2015 KO16 MHC Oranje Zwart - SV Arminen

Damen

Der HC Wiener Neudorf ist zu Beginn des Jahrtausends die erste Adresse in Österreichs Damen-Hockeysport. Die Meistertitel sind mit wenigen Ausnahmen fest in niederösterreichischer Hand. 2004 erreichen die Neudorfer Damen beim Hallen-Europacup in Rüsselsheim den dritten Platz und holen mit einem 4-3 Sieg gegen HC Gintra aus Litauen die bisher einzige österreichische Europacup-Medaille.

Halle. 2005 werden die Neudorfer Damen in der Hallenmeisterschaft nach 6 Titelgewinnen in Serie durch den  HC Wels entthront. Die Welserinnen holen damit den ersten Meistertitel für Oberösterreich. Auch beim Europacup in Prag läuft es nicht rund für die Spielerinnen aus Wiener Neudorf. Platz 7 bedeutet vorerst den Abschied aus der Königsklasse. Wiener Neudorf schlägt mit dem Titelgewinn 2006 noch einmal zurück, 2007 und 2008 geht der Hallentitel aber wieder nach Wels.

Feld. 2006 besiegen WAC am Ende einer sehr ausgeglichenen Feldsaison den HC Wiener Neudorf durch ein frühes Tor von Andrea Buchta mit 1-0 und beendet nicht nur endgültig die Dominanz von Wiener Neudorf, sondern auch eine 27 Jahre dauernde eigene Durststrecke. Ihren bis dahin letzten Meistertitel hatten die Praterdamen nämlich im Jahr 1979 errungen.

Feld. 2007 gewinnt die Mannschaft aus Wiener Neudorf im Halbfinale des Final Four gegen das als Titelfavorit gehandelte Team aus Wels überraschend klar mit 2:0. WAC kann dann sich in einem an Dramatik kaum zu überbietendem Finale erneut gegen die Neudorfer Damen durchsetzen und den Titel auf dem Feld verteidigen. 2008 geht der Meistertitel an den HTC Wien, eine aus Spielerinnen von AHTC und HC Wien zusammengesetzte Mannschaft. In der Saison 2008/2009 schickt der AHTC nach einjähriger Unterbrechung wieder eine eigene Damenmannschaft ins Titelrennen. Die Meisterschale holen jedoch dreimal in Serie die Damen des HC Wels, die jetzt auch auf dem Feld an der Spitze angekommen sind.

Halle. 2009 krönen sich die WAC-Damen zum Meister. Danach beginnt eine lange dauernde Dominanz der SV Arminen, ihre Siegesserie wird bis 2020 nur einmal – nämlich 2013 von HC Wels – unterbrochen.

Feld. Das Final Four 2012 der Damen wird zum Turnier der Underdogs. Die größte Sensation gelingt den Damen des Post SV. Bei ihrem ersten Antreten im Final Four kegeln die Postlerinnen gleich den dreimaligen Meister und Sieger des Grunddurchganges HC Wels aus dem Wettbewerb. Als die Arminen – Drittplatzierte des  Grunddurchganges – im zweiten Halbfinale auch noch den AHTC besiegen, sind die beiden führenden Mannschaften ausgeschieden und das Finale wird zur Hernalser Bezirksmeisterschaft. Ein Straftor im Penaltyschießen entscheidet schließlich die Meisterschaft zugunsten der Arminen.

Final Four 2012. Die Arminen setzen sich im Penalty Shootout gegen Post SV durch.

2015 belegen die Damen des HC Wels in der Feldhockey-Bundesliga den letzten Platz, steigen aus der Bundesliga ab und können in der Folge nicht mehr an die großen Erfolge der vergangenen Jahre anknüpfen. Das Ausscheiden des HC Wels ist eine erhebliche Schwächung der heimischen Hockeyliga. Leider ist es dem HC Wels nicht gelungen, in der Zeit der – auch dank spielstarker Legionärinnen – erreichten großen Erfolge ausreichend eigenen Nachwuchs für einen Weiterverbleib in der obersten Spielklasse heranzubilden.

Final Four 2019. Nach sieben Feldmeistertiteln der Arminen in Folge gibt es einen neuen Titelträger. Im Halbfinale des Final Four schalten die AHTC-Damen SV Arminen im Penaltyschießen aus, dann folgt ein 3:0 Finalerfolg gegen WAC – nach 24 Jahren heißt der Meister wieder NAVAX AHTC.

Final Four 2019. Der neue Meister heißt NAVAX AHTC.